Erfahrungsbericht: Auslandssemester (Fall 2012) an der University of Guelph, Kanada von Carolin Werner
In meinem Auslandssemester in Kanada durfte ich viel lernen und erleben. Es fing mit recht spontanen Vorbereitungen an, die sich glücklicherweise als recht unkompliziert herausgestellt haben. Ich durfte als erste Studentin aus Bremen an der University of Guelph (UoG) in Kanada, Ontario mein Wintersemester absolvieren. Die Partnerschaft zwischen der Uni Bremen und der UoG entstand erst im April 2012. Im August 2012 saß ich, dank super Organisation von Seiten der Uni in Guelph, gut vorbereitet im Flieger. Die Kommunikation mit dem Sekretariat, den Dozenten und dem Büro für Studenten aus dem Ausland war sehr gut und angenehm unkompliziert. Sie waren stets bemüht, individuell auf meine Fragen einzugehen und mich in meiner Planung zu unterstützen. Dies war auch ebenfalls während meines Aufenthaltes in Guelph der Fall.
Bevor das Semester im September begann, habe ich an der Informationsveranstaltung für internationale Studenten teilgenommen. Diese war sehr gut, um die ersten Kontakte zu schließen. Die Uni und deren Projekte sowie auch Ansprechpartner für aufkommende Fragen wurden vorgestellt. Zudem gab es auch eine eindrucksvolle Orientierungswoche. Dort wurden die Clubs der Uni vorgestellt und die ersten Zusammenführungen der Fachbereiche fanden statt. Es war ein reges Treiben und man hat einen tollen Einblick in das Studentenleben bekommen. Es war sehr beeindruckend zu sehen, wie engagiert die Studenten waren und welch enormer „School Spirit“ herrschte. Allgemein hat mich fasziniert, wie sehr sich die Studenten mit ihrer Uni identifizieren und sich tatsächlich als Teil der Gemeinschaft fühlen.
Die Angebote der Uni waren ebenfalls sehr beeindruckend. Neben den vielfältigen Freizeitangeboten ist auch das Hilfsangebot für internationalen Studenten groß. In der Bibliothek gibt es Schreibhilfen und Seminare, die beim Schreiben der Hausarbeiten und Essays sehr hilfreich waren. Es gab individuelle Betreuung und Hilfestellungen. Zudem waren die Dozenten stets hilfsbereit und haben sich bemüht, immer eine Lösung zu finden, vor allem wenn es sich um die Anrechnung der Punkte oder allgemeine Leistungsnachweise handelte.
Das System an der Uni war allgemein sehr verschult und man musste wenig Eigenverantwortung übernehmen. Das ist für internationale Studenten besonders herausfordernd gewesen. Da der Altersdurchschnitt indes recht niedrig ist, ist dieses System vermutlich am sinnvollsten – auch wenn es bei den Austauschstudenten eher als unpassend empfunden wurde. Die Uni an sich ist mit technisch modernen Mitteln ausgestattet. Es macht sich natürlich auch bemerkbar, dass hohe Studiengebühren eingenommen werden.
Die Unterkünfte auf dem Campus sind sehr leicht zu organisieren; internationale Studenten haben bei der Wohnungswahl Vorrang. In den Wohnheimen ist es sehr leicht, gute Kontakte zu knüpfen; daher empfiehlt es sich, ein Wohnheim auszusuchen, in dem nicht nur Erstsemester wohnen, da diese doch um die vier bis fünf Jahre jünger sind. Schwieriger ist die Wohnungssuche für internationale Studenten außerhalb des Campus. Es ist nicht unmöglich, aber komplizierter, da die meisten Vermieter oder WGs Mitbewohner suchen, die länger als ein Semester bleiben. Die Kleinstadt Guelph ist sehr studentenfreundlich und gilt als eine der sichersten und freundlichsten Städte weltweit.